Rechtliches zu Führungstouren, Gemeinschaftstouren und Ausbildungskursen
Rechtlich besteht ein wesentlicher Unterschied zwischen Führungstouren und Gemeinschaftstouren.
Bei Führungstouren
- Übernimmt der Trainer (früher FÜL) die sicherheitsrelevante Verantwortung für die Geführten.
- Genießt der Trainer das volle Vertrauen der Geführten (auch stillschweigend).
- Trifft der Trainer die wesentlichen Entscheidungen, beispielsweise zur Routenwahl, zu den Sicherungsmaßnahmen oder zum Tourabbruch.
Bei Gemeinschaftstouren
- Sind alle Teilnehmer in der Lage, die Tour selbständig und eigenverantwortlich durchzuführen.
- Werden alle Entscheidungen gemeinsam getroffen.
- Fungiert der Trainer als Organisator, er übernimmt jedoch keine sicherheitsrelevante Verantwortung für Andere.
Eine faktische Verantwortung – Stichwort „Garantenstellung“ kann ihm nur dann vorgehalten werden, wenn er einen Unfall auf Grund seiner Ausbildung hätte vorhersehen müssen. Damit können Gemeinschaftstouren (auch wesentlich) über den Schwierigkeitsbereich hinausgehen, für den Trainer ausgebildet und lizensiert sind. Gemeinschaftstouren können auch von nicht lizensierten Trainern organisiert werden.
Bei Ausbildungskursen
- Hat der Trainer grundsätzlich die gleiche sicherheitsrelevante Verantwortung wie bei Führungstouren. Mit zunehmendem Ausbildungsniveau geht jedoch immer mehr Eigenverantwortung auf die Teilnehmer über. Schließlich ist es das Ziel von Kursen, die Teilnehmer zu selbstständigen und eigenverantwortlichen Bergsteigern, Kletterern etc. auszubilden.
Grundsätzlich hat der Sektionsvorstand die Verantwortung für das gesamte Touren und Ausbildungsprogramm der Sektion. Somit verantwortet er auch den Einsatz der Trainer (ebenso Tourenführer, -leiter und Ausbilder), insbesondere, wenn diese über den Bereich hinaus tätig werden, für den sie ausgebildet und lizensiert sind. Es reicht nicht aus, eine Gemeinschaftstour als solche auszuschreiben. Entscheidend ist, was auf der Tour ‚gelebt‘ wird. In dem Moment, in dem beispielsweise der Trainer einen Teilnehmer, der den Anforderungen nicht gewachsen ist, ans Seil nimmt und sichert, und der Teilnehmer sein Vertrauen in den Trainer setzt, wird daraus eine Führungssituation.